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Im alten Kirchhof, mauerspröde
da funkelt’s heimlich, still und öde

durch Hagedorn und Wald herein;

die wilde Malve nickt im Winde,

es schauern Haselbusch und Linde

und kühle rauscht der Eichenhain!


Dort wo über den grünen Kronen

der Turmfalk und die Taube wohnen
strebt ein Gemäuer himmelwärts!

Hoch ragen Bogen, Dach und Pfeiler

und wachsen, schlanker, kühner, steiler

zum Turm empor von Stein und Erz!


Beinahe streng, so steht, und schaurig

die Kathedrale, grau und traurig

inmitten der Waldeinsamkeit!

Die Glocke dröhnt! Es ruft die Eule,

und kündet von bemooster Säule:

Gedenk’ des Todes in der Zeit!


Noch manchmal sieht man, fast wie trunken

den alten Türmer, traumversunken

am Dache vor dem Himmelszelt!

Und dann erglüht im Abendstrahle

die tausendjähr’ge Kathedrale
zum Gruß in eine ferne Welt!



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