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Es kann der Mensch des Lebens nicht
sich ungetrübt erfreuen;
das Schicksal will, daß, wo viel Licht
auch viele Schatten seien!
Und liebt er, wahr und inniglich
so muß er stets doch hassen,
und sehnt er nach dem einen sich
so doch vom andern lassen!
 
Wenn dürstend ihn nach Friede sehnt
ruft es ihn zu den Waffen,
wo er Verderben sät, da wähnt
er weisen Rat zu schaffen.
Neigt er nun zu dem einen sich
zieht es ihn flugs zum andern,
und immer muß er, ewiglich,
will steh’n und ruh’n er, wandern!

Und strahlt die Sonne im Gemüt
es dräut ihm das Gewitter,
und wo er nichts als Wonne sieht
da wird das Herz ihm bitter!
Zieht ihn das Glück an seine Brust
verstößt es ihn so eher, 
und ahnungslos, voll süßer Lust
tritt er dem Abgrund näher!

Was er begehrt und was ersehnt
scheint sich ihm zu entziehen,
was er als wahr und recht erkennt
mit Schaudern ihn zu fliehen!
Des Menschen Schicksal, ach es gleicht
den Mären und Gedichten,
worin er nach den Sternen reicht
den Himmel aufzurichten!



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