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In hohen Wipfeln flüstert
der Tag sein Wiegenlied;
die Erde liegt verdüstert
des Himmels Glanz entflieht
und neu erwacht
mit Sternenpracht
Waldesnacht!

Und alle Sternlein funkeln
so herrlich wundersam;
der Mondschein webt im Dunkeln
fast wie in holder Scham
ein Bild so sacht
in Silbertracht
Waldesnacht!

Am Felsen weh’n die Ranken
des Hagedorns im Wind;
und säuseln zart im Schwanken
ein Lied dem frommen Kind
das seiner acht’
im Herzen lacht
Waldesnacht! 

Die Mühle rauscht am Weiher
der Bach stäubt hell vom Rad
und stille pflegt der Reiher
im Mühlenteich sein Bad
und mit Bedacht
s’ Gefieder macht
Waldesnacht! 

Im Grunde sieht man stille
die Heldengräber steh’n;
und schweigend birgt die Hülle
der Nacht sie, stumm und schön
auf heil’ger Wacht
wird treu gedacht
Waldesnacht! 

Nun klingt es in den Sphären
wie ferner Engelschor;
des Himmels Scharen ehren
die Nacht mit heil’gem Flor
aufs Neu entfacht
ein Gott mit Macht
Waldesnacht!



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