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Hoch über Hallein, tannbekränzt,
wo grün des Dürrnbergs Halden schimmern
und vor bemoosten Stollentrümmern
die alte Knappenzeit erglänzt;
wo fern, auf grauer Vorzeit Spuren

der hohe Keltengeist noch webt,

im Blütenkranze sich der Fluren

die Raspenhöhe sanft erhebt!


Wie lockt so still im Schäfchenblau

des Äthers ihre grüne Höhe

wo ich so oft betrachtend stehe

und in die weite Ferne schau!

Des Untersberges Türme steigen
in Sagenglanz und Märchenduft
ringsum in hundertfachem Reigen

so bräutlich in die klare Luft!


Horch, wie im hellen Waldesgrün

des Kuckucks munt’re Weisen klingen

die Knospen all’, die Brünnlein springen

und mannigfach die Hecken blühn;

und talwärts überm Buchengrunde

da funkelt blank der gold’ne Knauf

des alten Kirchturms in der Runde

bis fern zur Raspenhöh’ herauf!


Scheint aus der Höhe es gleich klein,

von grünem Laube ganz umwoben

grüßt stolz am Bergeshange droben

ins Tal das Wallfahrtskirchelein;

und über alten Knappenhäusern

und hohen Bäumen, dicht belaubt,

Gehöften unter Blütenreisern

thront steil des Zinkenkogels Haupt!

Des Zinkens mächtige Gestalt

den dunkle Tannen rings umwogen

ward von den Knappen einst durchzogen

und birgt den Predigtstuhl im Wald!

Es wallten in des Forstes Dunkel

zum heimlich nächt’gen Priesteramt

bei Fackelschein und Sterngefunkel

die Protestanten allesamt!


Und über schwarzer Tannen Saum

hebt über firnbekränzte Schlüfte
der Hohe Göll sein Felsgeklüfte
hoch in den freien Himmelsraum!

Wie unter mir die Wälder wallen
im Hauche bunter Frühlingslust!
und Schauer voller Sehnsucht hallen

mit leiser Wehmut durch die Brust!


Hoch über Hallein, tannbekränzt,

wo grün des Dürrnbergs Halden schimmern

und vor bemoosten Stollentrümmern
die alte Knappenzeit erglänzt;
wird mir im Herzen gar so wehe,

und doch so selig wohl zugleich:

sooft ich von der Raspenhöhe
erblick’ das ganze Himmelreich!



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