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169

 

Zerstreuung.

 

Ist die königliche Würde nicht an sich selbst groß genug für jenen, der sie innehat, um ihn durch den bloßen Gedanken daran, was er selbst darstellt, glücklich zu machen? Soll man ihn von diesem Gedanken ablenken wie die gewöhnlichen Leute? Ich sehe wohl ein, daß es bedeutet, einen Menschen glücklich zu machen, wenn man ihn vom Anblick seines häuslichen Elends ablenkt und sein ganzes Denken mit dem Wunsch erfüllt, gut tanzen zu können [1]; doch wird es sich bei einem Könige ebenso verhalten, und wird er glücklicher sein, wenn er sich jenen eitlen Vergnügungen zuwendet, als wenn er seine eigene Größe erwägt? Und welchen befriedigenderen Gegenstand könnte man seinem Geiste bieten? Hieße es denn nicht seine Freude schädigen, die darin besteht, seine Seele damit zu beschäftigen, seine Schritte an den Takt einer Melodie anzupassen oder den Barren auf geschickte Weise ins Ziel zu werfen [2] – wenn man ihn stattdessen in Ruhe jenem Vergnügen überläßt, den königlichen Glanz zu betrachten, der ihn umgibt? Man mache die Probe aufs Exempel, man lasse einen König ganz allein, ohne jede sinnliche Befriedigung, ohne jede geistigen Sorgen, ohne Gesellschaft, in Muße an sich selbst denken, und man wird sehen, daß ein König ohne Zerstreuung ein Mensch voller Elend ist. Natürlich vermeidet man dergleichen auf das sorgfältigste, und unvermeidlich wird es in der Umgebung königlicher Personen stets eine große Anzahl von Leuten geben, die darüber wachen, daß auf deren Geschäfte die Zerstreuung folgt und die all deren Mußestunden beobachten, um ihnen Vergnügungen und Spiele zu verschaffen, sodaß keine Leere entstehen möge [3]. Das bedeutet, daß sie von Menschen umgeben sind, die eine wunderliche Besorgnis darauf verwenden, darauf zu achten, daß der König nicht allein und in der Lage sei, an sich selbst zu denken, wohl wissend, daß er elend sein wird, so sehr er auch König ist, sobald er daran denkt. Bei alledem spreche ich von den christlichen Königen nicht als Christen, sondern nur als Königen.

 

170

 

Zerstreuung.

 

Der Tod ist leichter erträglich, wenn man nicht an ihn denkt, als der Gedanke an den Tod, ohne in Gefahr zu sein.

 

171

 

Zerstreuung.

 

Man belastet die Menschen von Kindheit an mit der Sorge um ihr Ansehen, ihren Besitz, ihre Freunde – und überdies noch mit jener Sorge um den Besitz und das Ansehen ihrer Freunde. Man beschwert sie mit Geschäften, mit der Erlernung von Sprachen und mit allerlei Übungen, und man gibt ihnen zu verstehen, daß sie nicht glücklich sein könnten, ohne daß es gut um ihre Gesundheit, ihr Ansehen, ihren Besitz und um Gesundheit, Ansehen und Besitz ihrer Freunde stünde, und daß es sie unglücklich machen wird, wenn es an einem einzigen dieser Dinge fehle. Also gibt man ihnen Ämter und Geschäfte, die sie mit Tagesanbruch in Bewegung halten. „Siehe“, werdet ihr sagen, „wahrhaft eine wunderliche Art, sie glücklich zu machen.“ Was könnte man wohl mehr tun, um sie unglücklich zu machen? Wie denn, was man tun könnte? Es bedarf weiter nichts, als daß man sie von all diesen Sorgen befreie, denn dann würden sie sich selbst erkennen, würden daran denken, was sie sind, woher sie kommen und wohin sie gehen. Und deshalb kann man sie gar nicht genug beschäftigen und ablenken, und aus diesem Grunde rät man ihnen, nachdem man ihnen so viele Geschäfte aufgehalst hat und sobald sie etwas Muße haben, sich zu erholen, diese Mußestunden dazu zu verwenden, sich der Zerstreuung hinzugeben und zu spielen, und sich durchgehends gänzlich zu beschäftigen. Wie des Menschen Herz doch so leer und voller Unflat ist.

 

[X] PHILOSOPHEN

 

172

 

Wenn Epiktet den Weg auch ganz und gar erkannt hätte, sagt er doch zu den Menschen: „Ihr folgt dem falschen.“ Er zeigt, daß es einen anderen Weg gibt, aber er leitet uns nicht auf diesen anderen Weg. Jener Weg ist, zu wollen, was Gott will. Allein Jesus-Christus führt uns auf diesen Weg [4]. Via, Veritas [5].

 

173

 

Dieselben Unzulänglichkeiten bei Zenon [6].

 

174

 

Philosophen.

 

Es ist eine gerechte Sache, einem Menschen, der sich selbst nicht kennt, zuzurufen, daß er hingehen und Gott von sich aus suchen solle, und es ist nicht minder gerecht, dergleichen jemand zu sagen, der sich selbst kennt!

 

175

 

Philosophen.

 

Sie glauben, daß allein Gott würdig sei, geliebt und verehrt zu werden und haben gleichwohl gewünscht, von den Menschen geliebt und verehrt zu werden; und bei alledem erkennen sie ihre eigene Verderbtheit nicht. Wenn sie sich voller Empfindungen fühlen, ihn zu lieben und ihn anzubeten und wenn sie darin ihre hauptsächliche Freude erblicken und sich deshalb für gut halten, so ist dies recht und billig! Aber wenn sie Widerwillen dagegen empfinden, wenn sie überhaupt keine Neigung dazu verspüren, außer von den Menschen bewundert werden zu wollen, und wenn das ganze Resultat ihrer Vollkommenheit nur darin besteht, die Menschen zu bewegen, ihr Glück darin zu finden, sie zu lieben, ohne die Menschen dazu zu zwingen, so werde ich behaupten, daß diese Art der Vollkommenheit eine erschreckende ist. Wie, sie haben Gott erkannt, und haben nicht sowohl gewünscht, daß die Menschen ihn allein lieben sollen, sie haben vielmehr gewünscht [7], daß die Menschen sich mit ihnen allein begnügen möchten! Sie selbst wollten der Gegenstand des selbstgewählten Glückes der Menschen sein.

 

176

 

Philosophen.

 

Wir sind voll von Dingen, die uns nach außenhin treiben.

Unser Instinkt läßt uns ahnen, daß wir unser Glück außerhalb von uns selbst suchen müssen. Unsere Leidenschaften drängen uns nach außen, selbst wenn jene Gegenstände, welche die Leidenschaften erregen, sich nicht darbieten würden. Die Gegenstände der Außenwelt verführen und reizen uns gleichsam von selbst, selbst wenn wir nicht an sie denken; und folglich haben die Philosophen leicht reden: „Zieht euch auf euch selbst zurück, dort werdet ihr euer Glück finden [8]“, und man glaubt ihnen nicht. Und jene, die ihnen Glauben schenken, sind die größten Hohlköpfe und Esel.

  

177

 

Was die Stoiker vorbringen ist so schwierig und so eitel.

 

Die Stoiker nehmen an: All diejenigen, die sich nicht auf einer hohen Erkenntnisstufe befinden, sind gleichermaßen töricht wie schlecht [9], wie jene, die sich zwei Fingerbreit unter Wasser befinden [10].

 

178

 

Die drei Leidenschaften haben drei Lehren [11] hervorgebracht, und die Philosophen haben nichts anderes getan als einer dieser drei Leidenschaften zu folgen.

 

179

 

Stoiker.

 

Sie folgern, daß man immer vermag, was man nur zuweilen vermag, und daß, weil freilich die Ruhmsucht jene, die von ihr beherrscht werden, zu einigen Dingen bewegt, die anderen sie ebensogut vollbringen können.

Dergleichen sind fieberhafte Regungen, wie sie die Gesundheit nicht nachzuahmen vermag.

Epiktet schließt aus dem Umstand, daß es standhafte Christen gibt, daß jeder beliebige andere es ebensogut werden könne [12].

 

[XI] DAS HÖCHSTE GUT

 

180

 

Auseinandersetzung um das höchste Gut.

 

Ut sis contentus temetipso

Et ex te nascentibus bonis [13].

 

Daraus erwächst ein Widerspruch, denn schließlich raten sie ja, sich selbst das Leben zu nehmen.

O welch glückliches Leben, von dem man sich wie von der Pestilenz befreit [14]!

 

181

 

Zweiter Teil.

 

Wie der Mensch ohne den Glauben weder das wahre Gut,

 noch die Gerechtigkeit zu erkennen vermag.

 

Alle Menschen suchen das Glück. Letzteres gilt ohne Ausnahme, welch unterschiedlicher Mittel sie sich auch bedienen mögen, um es zu erreichen. Sie streben alle nach diesem Ziel. Was nun bewirkt, daß die einen in den Krieg ziehen und die anderen nicht, ist derselbe Wunsch, der bei allen beiden mit unterschiedlichen Ansehungen verknüpft ist [15]. Unser Wille unternimmt nie den geringsten Schritt als nur nach diesem Ziel. Dies bezeichnet den Beweggrund aller Handlungen bei allen Menschen, bis hin zu jenen, die sich erhenken wollen [16].

Und doch ist seit einer so langen Reihe von Jahren niemand ohne den Glauben jemals bis zu diesem Punkte gelangt, den alle unaufhörlich zu erreichen suchen. Alle klagen sie, ob Fürsten, Untertanen, Vornehme, Gemeine, Greise, Jünglinge, Starke, Schwache, Gelehrte, Toren, Gesunde, Kranke, aus aller Herren Länder, zu allen Zeiten, in allen Lebensaltern und in allen Verhältnissen.

Eine so lange, so hartnäckige und einheitliche Prüfung sollte uns eigentlich von unserem Unvermögen, das Glück durch unsere eigenen Kräfte zu erlangen, überzeugen. Aber das Beispiel belehrt uns nur wenig. Es ist niemals so vollauf entsprechend, daß da nicht irgendein feiner Unterschied wäre, und deshalb erwarten wir, daß unsere Hoffnung bei dieser Gelegenheit nicht etwa wie bei einer früheren enttäuscht werde [17]; und da uns die Gegenwart folglich niemals zufriedenstellt, enttäuscht uns die Erfahrung [18] und führt uns von Unglück über Unglück bis zum Tode, der den ewigen Gipfel dieses Unglücks darstellt.

Was rufen uns diese Begierde und dieses Unvermögen denn anderes zu, als daß es ehemals im Menschen ein wahrhaftes Glück gegeben hat, wovon ihm heute nur mehr das Zeichen und die vollkommen leere Spur verblieben sind, und die er nun vergeblich mit allem, was ihn umgibt, auszufüllen sucht, wobei er bei den entfernten Dingen jene Hilfe sucht, die er von den gegenwärtigen nicht erhält, welche dazu jedoch allesamt unnütz sind, da dieser unendliche Abgrund nur durch etwas Unendliches und Unveränderliches, nämlich durch Gott selbst, ausgefüllt werden kann.

Gott allein ist des Menschen wahres Glück, und seitdem der Mensch ihn aufgegeben hat, gibt es wunderlicherweise nichts innerhalb der Natur, was nicht dazu getaugt hätte, dessen Platz beim Menschen einzunehmen: Gestirne, Himmel, Erde, Elemente, Pflanzen, Kohl, Lauch, Tiere, Insekten, Kälber, Schlangen, Fieber, Pestilenz, Krieg, Hungersnot, Laster, Ehebruch, Blutschande [19]. Und seit er das wahre Glück verloren hat, kann ihm alles gleicherweise als solches erscheinen, bis hin zu seiner Selbstzerstörung, obwohl diese doch Gott, der Vernunft und der ganzen Natur gleichermaßen so sehr widerspricht.

Die einen suchen es in der Macht, die anderen in der Wißbegierde und den Wissenschaften, wieder andere in den sinnlichen Vergnügungen [20].

Andere, die dem Glück in der Tat am Nächsten gekommen sind, haben geglaubt, es sei notwendig, daß dieses allgemeine Gut, welches alle Menschen zu erreichen trachten, in überhaupt keinen bestimmten Dingen, die nur von einem Einzelnen besessen werden können, bestehe, und die, sind sie geteilt, ihre Besitzer durch das Fehlen jenes Teils, den sie nicht besitzen, eher bekümmern, anstatt daß diese Dinge ihrem Besitzer durch die Freude an jenem Teil, der ihm angehört, Zufriedenheit gewähren. Sie haben begriffen, daß das wahre Glück auf eine Art beschaffen sein müßte, daß alle zugleich es uneingeschränkt und unbeneidet besitzen könnten, und daß niemand es wider seinen Willen verlieren könnte [21]. Und ihre Begründung ist, daß dieser Wunsch durchaus der menschlichen Natur entspreche, da dieser ja notwendigerweise in allen wirksam sei, und weil der Mensch diesen Wunsch unmöglich nicht empfinden könne, so folgern sie daraus ...

 

(XII) A.P.R. [22]

 

182

 

A.P.R. Anfang

Nachdem ich die Unergründlichkeit dargelegt habe

 

Die Größe und das Elend des Menschen sind so offenbar, daß die wahre Religion uns notwendig belehren muß, daß es sowohl irgendein bedeutendes Prinzip der Größe als auch ein bedeutendes Prinzip vom Elend im Menschen gibt.

Sie muß uns ferner eine Erklärung für diese seltsamen Widersprüche geben.

Um den Menschen glücklich zu machen, muß sie ihm zeigen, daß ein Gott existiert, daß wir verpflichtet sind, ihn zu lieben, daß unser wahres Glück darin besteht, in ihm zu ruhen, und unser einziges Übel darin besteht, von ihm getrennt zu sein, sie muß anerkennen, daß wir von Dunkelheit erfüllt sind, die uns daran hindert, ihn zu erkennen und ihn zu lieben, und daß wir deshalb, weil unsere Pflichten uns Gott lieben heißen und unsere Leidenschaften uns davon abwenden, voll Ungerechtigkeit sind. Sie muß uns Gründe für jenen Widerstand, den wir Gott und unserem eigenen Glück gegenüber leisten, an die Hand geben. Sie muß uns über die Heilmittel unterrichten, die es für diese Gebrechen gibt, sowie über die Möglichkeiten, diese Mittel zu erlangen. Man soll alle Weltreligionen dahingehend untersuchen und nachprüfen, ob sich darunter eine andere außer der christlichen befindet, welche dem Genüge leistet!

Sollen dies etwa die Philosophen sein, die uns das umfassende Glück als jene Güter, die in uns selbst sind, vorstellen? Ist dies das wahre Glück? Haben sie das Heilmittel für unsere Übel gefunden? Heißt das etwa, den Hochmut des Menschen geheilt zu haben, da man ihn auf eine Stufe mit Gott gestellt hat [23]? Haben etwa diejenigen, die uns mit den Tieren verglichen haben [24], sowie die Mohammedaner, welche uns die irdischen Freuden sogar in der Ewigkeit als umfassendes Glück angewiesen haben [25], das Heilmittel für unsere Begierden gefunden?

Welche Religion wird uns also lehren, den Hochmut und die Begierde zu heilen? Welche Religion endlich wird uns unser Glück lehren, unsere Pflichten und die Schwächen, die uns davon abhalten, die Ursache dieser Schwächen, die Mittel, die sie heilen können, und die Art und Weise, diese Mittel zu erlangen. Alle anderen Religionen haben es nicht vermocht. Sehen wir, was die Weisheit Gottes bewirken wird.

„Erwartet, o Menschen“, spricht diese [die Weisheit Gottes], „weder Wahrheit noch Tröstung von den andern Menschen. Ich bin es, die euch erschaffen hat und die allein euch lehren kann, wer ihr seid. Aber ihr befindet euch jetzt nicht mehr in jenem Zustande, in dem ich euch geschaffen habe. Ich habe den Menschen heilig, unschuldig und vollkommen erschaffen, ich habe ihn mit Erkenntnis und mit Vernunft begabt, ich habe ihm meine Herrlichkeit und meine Wunder offenbart. Ehemals sah das Auge des Menschen die Majestät Gottes. Er befand sich damals weder in jener Düsternis, die ihn nun verblendet, noch wußte er um die Sterblichkeit und das Elend, die ihn nunmehr heimsuchen. Aber er hat so viel Herrlichkeit nicht zu ertragen vermocht, ohne in den Hochmut zu verfallen, er hat sich zu seinem eigenen Mittelpunkt und von meinem Beistande unabhängig machen wollen. Er hat sich meiner Herrschaft entzogen, und, da er sich durch das Verlangen, sein Glück in sich selbst zu finden, mir gleichgestellt hat, habe ich ihn sich selbst überlassen, und indem ich die Geschöpfe, die ihm unterworfen waren, wider ihn aufgebracht habe, habe ich sie ihm zu Feinden erweckt, sodaß der Mensch nun den Tieren ähnlich geworden und so ferne von mir ist, daß ihm kaum eine verworrene Vorstellung von seinem Schöpfer verbleibt, so sehr sind all seine Erkenntnisse entweder ausgelöscht oder getrübt worden. Die von der Vernunft unabhängigen Sinne, die sich häufig der Vernunft bemeistern, haben ihn auf der Suche nach dem Vergnügen mit sich hinfortgerissen. Alle Geschöpfe betrüben oder versuchen ihn, und beherrschen ihn, indem sie ihn entweder durch ihre Kraft unterwerfen oder durch ihre Anmut verführen, und dergleichen ist eine noch furchtbarere und schmachvollere Herrschaft [26].

Das ist der Zustand, in dem sich die Menschen heute befinden. Es verbleibt ihnen von ihrer ersten Natur ein gewisser ohnmächtiger Drang nach dem Glück, und sie sind in das Elend ihrer Verblendung und ihrer Leidenschaft versunken, die zu ihrer zweiten Natur geworden ist.

An diesem Prinzip, das ich euch eröffne, könnt ihr den Grund für so viele Widersprüche erkennen, die alle Menschen in Staunen versetzen und diese in so viele unterschiedliche Meinungen geteilt haben. Beobachtet nun alle Regungen der Größe und der Herrlichkeit, welche die Prüfung durch so viel Elend nicht zu unterdrücken vermag, und untersucht, ob deren Ursache nicht in einer anderen Natur liegen muß.“

A.P.R. Für morgen

 

Prosopopöie [27] (Personifikation)

 

„Vergeblich, o Menschen, sucht ihr in euch selbst das Heil für euer Elend. All euere Einsichten taugen nur zur Erkenntnis, daß ihr weder die Wahrheit noch das Glück in euch selbst findet werdet.

Die Philosophen haben euch dies verheißen und es nicht vollbringen können.

Sie wissen weder, was euer wahres Glück, noch was euer wahres Wesen ist. (Ich allein bin es, die euch darüber unterrichten kann, was euer wahres Glück ist und [was euer wahres Wesen]. Ich unterrichte jene, die mich erhören, und die Bücher, die ich den Menschen in die Hände gegeben habe, entdecken es ganz deutlich. Aber ich habe nicht gewollt, daß diese Erkenntnis so offen darläge. Ich lehre die Menschen, was sie glücklich machen kann: weshalb weigert ihr euch, mich zu erhören?

Sucht die Zufriedenheit nicht auf Erden, erhofft nichts von den Menschen. Euer Glück ist nur in Gott, und das höchste Glück besteht darin, Gott zu erkennen und sich mit ihm in der Ewigkeit für immer zu vereinen. Eure Pflicht ist es, ihn von ganzem Herzen zu lieben. Denn er ist es, der euch geschaffen hat.)

Wie hätten sie Heilmittel für eure Übel, die sie nicht einmal selbst erkannt haben, geben können? Eure hauptsächlichen Gebrechen sind der Hochmut, der euch von Gott abwendet, und die Begierde, die euch an das Irdische fesselt; und sie haben nichts weiter getan, als wenigstens eine jener Krankheiten zu nähren. Wenn sie euch Gott als Ziel gegeben haben, so ist es nur geschehen, um euren Eigendünkel auszubilden [28]. Sie haben euch glauben gemacht, daß ihr ihm durch euere Natur ähnlich und entsprechend wärt; und jene, welche die Eitelkeit dieses Anspruches eingesehen haben, haben euch in den anderen Abgrund gestürzt, indem sie euch zu verstehen gaben, daß euere Natur jener der Tiere gliche, und haben euch dazu gebracht, euer Glück in den Leidenschaften zu suchen, die das Erbe der Tiere sind.

Dergleichen ist nicht das rechte Mittel, euch von euerem Unrecht zu heilen, das jene Weisen überhaupt nicht erkannt haben. Ich allein kann euch begreiflich machen, wer ihr seid.“ Usw.

(„Ich fordere von euch keinen blinden Glauben.“)

Adam. Jesus-Christus [29].

 

Wenn ihr mit Gott vereint werdet, so geschieht es aus Gnade, nicht von Natur aus.

 

Wenn ihr erniedrigt werdet, so geschieht es durch Buße, nicht von Natur aus [30].

 

Von daher diese zwiefache Eigenschaft:

 

Ihr seid nicht im Zustande eurer Erschaffung.

 

Da diese beiden Zustände offenbar sind, ist es unmöglich, daß ihr sie nicht erkennt.

Folgt euren Regungen, beobachtet euch selbst, und urteilt, ob ihr darin nicht die lebhaften Wesenszüge jener beiden Naturen vorfinden werdet.

 

Sollten sich so viele Widersprüche in einem einzelnen Wesen befinden?

 

Unbegreiflich.

 

Alles Unbegreifliche hört nicht zu existieren auf. Die unendliche Zahl [31], ein unendlicher Raum, der sich gleich zum begrenzten Raum verhält [32].

 

Unglaublich, daß Gott sich mit uns vereint. Diese Überlegung hat man nur aus der Einsicht unserer Niedrigkeit geschlossen, aber wenn ihr dabei ganz aufrichtig seid, so folgt dieser Überlegung ebensoweit als ich und bekennt, daß wir in der Tat so niedrig sind, daß wir durch uns selbst nicht imstande sind, zu erkennen, ob seine Barmherzigkeit uns seiner nicht würdig machen kann. Denn ich wollte gerne wissen, woher dieses Tier, das sich selbst als so niedrig erkennt, das Recht nimmt, Gottes Barmherzigkeit zu ermessen und ihr Schranken anzuweisen, die ihm seine Einbildung eingibt. Er weiß ebenso wenig, was Gott ist, wie er weiß, was er selbst ist, und ganz verwirrt von der Betrachtung seines eignen Zustandes wagt er zu behaupten, daß Gott ihn nicht zur Gemeinschaft mit sich befähigen könne. Allein ich möchte ihn fragen, ob Gott etwa mehr von ihm fordert, als daß er ihn lieben und anerkennen solle, und weshalb er glaubt, daß Gott sich ihm nicht erkenntlich und liebenswert machen könne, da er doch natürlicherweise zur Liebe und zur Erkenntnis befähigt ist. Zweifelsohne erkennt er wenigstens, daß er existiert und daß er  überhaupt etwas liebt. Wenn er also in der Düsternis, darin er sich befindet, etwas erkennt und wenn er irgendeinen Gegenstand seiner Liebe unter den irdischen Dingen findet, weshalb sollte er, wenn Gott ihm gewisse Strahlen seines Wesens enthüllt, dann nicht imstande sein, Gott in der Weise, wie es ihm gefallen wird, sich uns mitzuteilen, zu erkennen und zu lieben? Es liegt deshalb ohne Zweifel eine unerträgliche Anmaßung in dieser Art von Überlegungen, ob sie gleich auf einer äußerlichen Demut zu beruhen scheinen, die indessen weder aufrichtig noch vernünftig ist, wenn sie uns nicht zum Bekenntnis dessen bringt, daß wir, da wir durch uns selbst nicht wissen, wer wir sind, dies nur von Gott lernen können.

 

„Ich erwarte nicht, daß ihr euch mir im Glauben ohne Vernunftgründe unterwerft, und ich beabsichtige euch keineswegs tyrannisch zu unterjochen. Ich will euch auch nicht für alles eine Erklärung geben. Und um diese Widersprüche aufzulösen, will ich euch durch überzeugende Beweise deutlich göttliche Zeichen in mir erkennen lassen, die euch davon überzeugen, wer ich bin, und will mir durch Wunder und Beweise, die ihr nicht leugnen könnt, Geltung verschaffen, damit ihr hernach die Dinge glaubt, die ich euch lehre, wenn ihr darin keinen anderen Grund finden solltet sie zu leugnen als den, daß ihr selbst nicht erkennen könnt, ob sie existieren oder nicht.

Gott hat die Menschen erlösen und jenen das Heil offenbaren wollen, die ihn suchen würden, aber die Menschen erweisen sich dessen so unwürdig, daß es recht ist, wenn Gott einigen ihrer Verstocktheit wegen verwehrt, was er anderen durch eine Barmherzigkeit [33], die sie nicht verdienen, gewährt.

Hätte er die Widerspenstigkeit der Verstocktesten brechen wollen, so hätte er dies vermocht, indem er sich ihnen so deutlich offenbart hätte, daß sie nicht an der Wahrheit seines Wesens zu zweifeln vermocht hätten, wie er etwa am Jüngsten Tage mit einem solchen Blitzstrahl und einer solchen Umwälzung der Natur erscheinen wird, daß die Toten auferstehen und die Verblendetsten ihn erkennen werden.

Bei seiner Fleischwerdung wollte er nicht auf diese Weise erscheinen, denn da so viele Menschen sich seiner Gnade unwürdig erweisen, wollte er ihnen jenes Gut vorenthalten, das sie verschmähen. Es wäre also nicht gerecht gewesen, wenn er auf eine offenbar göttliche Weise erschienen wäre, die vollauf imstande gewesen wäre, alle Menschen zu überzeugen. Doch es wäre auch nicht gerecht gewesen, wäre er auf eine solch verborgene Weise erschienen, daß er von jenen, die ihn aufrichtig gesucht hätten, nicht hätte erkannt werden können. Er wollte sich jenen letzteren voll und ganz zu erkennen geben, und folglich, da er jenen unverhüllt erscheinen wollte, die ihn von ganzem Herzen suchen, wie er vor jenen verborgen bleiben wollte, die ihn von ganzem Herzen fliehen, hat er dies Maß erwählt

[A.P.R. für morgen 2

hat er dies Maß zu seiner Erkenntnis auf eine Weise erwählt [34], sodaß er jenen, die ihn suchen, sichtbare Zeichen seiner selbst gegeben hat, nicht aber jenen, die ihn nicht suchen.

Es gibt genügend Einsicht für jene, die nichts sehnlicher wünschen als ihn zu erkennen, und genügend Dunkelheit für jene, die eine gegensätzliche Neigung verspüren] [35].

 

 [XIII] BEGINN [36]

 

183

 

Die Gottlosen, die der Vernunft zu folgen bekennen, müssen absonderlich stark in der Vernunft sein.

Was behaupten sie also?

„Sehen wir denn nicht“, sagen sie, „Tiere wie Menschen, und Türken wie Christen leben und sterben? Sie haben ihre Zeremonien, ihre Propheten, ihre Schriftgelehrten, ihre Heiligen, ihre Pfaffen gleich uns“, usw.

Widerspricht dies der Heiligen Schrift, sagt sie dergleichen nicht alles voraus [37]?

Wenn ihr euch kaum darum bekümmert, die Wahrheit zu erfahren, so genügt dies durchaus, um euch in Ruhe zu lassen. Doch wenn ihr sie von ganzem Herzen zu erfahren begehrt, ist dies, im kleinen betrachtet, nicht ausreichend. Es wäre ausreichend für eine philosophische Frage, aber da, wo es um alles geht ...

Und dennoch wird man sich nach einer oberflächlichen Betrachtung dieser Art dem Vergnügen zuwenden, usw. Man unterrichte sich doch über diese Religion; auch wenn sie diese Unklarheit nicht erhellt, so wird sie es uns vielleicht lehren.

 

184

 

Wir sind lächerlich, wenn wir uns in der Gesellschaft von unseresgleichen niederlassen, von Menschen, die gleich uns elend und ohnmächtig sind. Sie werden uns nicht helfen. Man wird einsam sterben.

Man muß also tun, als wäre man für sich allein. Und würde man dann wohl prächtige Häuser errichten usw.? Man würde die Wahrheit ohne Zaudern suchen. Und wenn man dies ablehnt, so bezeugt man dadurch, die Wertschätzung der Menschen höher zu achten als die Suche nach Wahrheit.

 

185

 

Zwischen uns und der Hölle oder dem Himmel ist nichts als das Leben, welches das unbeständigste Ding auf Erden ist.

 





[1] Vgl. Fragment Nr. 168: „Der Tanz, bei dem man höchst darauf bedacht sein muß, wohin man die Füße setzen soll.“

[2] Der Wurf des Barrens war ursprünglich ein militärisches Spiel.

[3] Wenn das Grauen vor der Leere ein Hirngespinst in der Natur selbst ist, so ist es Wirklichkeit in bezug auf die menschliche Natur.

[4] Epiktet hat den Weg erkannt, weil „er nicht überdrüssig wird, beständig zu wiederholen, daß alles Wissen und Verlangen des Menschen darin bestehen muß, den Willen Gottes zu erkennen und ihm zu folgen“ (Gespräch mit M. de Sacy, S 96), aber er führt uns nicht auf diesen Weg, denn weder kann man Gott erkennen noch seinem Willen folgen als durch den Mittler Jesus-Christus (siehe Abschnitt XV, Vorzüglichkeit dieser Art des Gottesbeweises).     

[5] Joh, XIV, 6: „Jesus sprach zu ihm: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“

[6] Zenon (der Jüngere) von Kition (4.-3. Jhdt. v. Chr.) und Begründer der Stoischen Schule. Pascal spielt hier ohne Zweifel, dem Beispiel von Montaigne entsprechend (Aufsätze, I, 26, S 173 und III, 10, S 1015), auf dessen Homophilie an.

[7] Die Philosophen nehmen eine gegensätzliche Haltung zu jener in Fragment Nr. 15 dargestellten an.

[8] Siehe Fragment Nr. 26.

[9] Auch Montaigne hat sich von den Stoikern hinsichtlich dieses Punktes distanziert: „Die Untugenden sind sich alle darin ähnlich, daß sie insgesamt Untugenden sind, und auf diese Art begreifen sie vermutlich die Stoiker. Doch obwohl sie alle in gleicher Weise Untugenden sind, sind sie es keineswegs in Hinblick auf ihre Wertigkeit. Und daß jener, der die Grenzen um hundert Schritte übertreten hat (...) nicht von einer schlimmeren Art sein soll als jener, der dies nur zehn Schritte getan hat, und daß ein Sakrileg nicht ärger sei als der Diebstahl eines Kohlkopfes aus unserem Garten, ist keineswegs glaubhaft“ (Aufsätze, II, 2, S 339).   

[10] Charron, Über die Weisheit, III, 37, S 781: „Es gibt welche, die an zwei Fingerhut voll Wasser ersaufen.“

[11] Die Sinnlichkeit hat den Epikuräismus, der Wissensdurst den Kartesianismus, der Hochmut den Stoizismus geboren.

[12] In den Gesprächen (IV, 7, 6) spricht Epiktet auf diese Weise von den „Galiläern“.

[13] „(...) auf daß du zufrieden seiest mit dir selbst und mit dem Guten, dessen Urheber du bist.“ (Seneca, Briefe an Lucilius, XX, 8). Der Text wird von Jansenius in dessen Werk Augustinus (De haeresi pelagiana, V, 1) angeführt und der Kritik unterzogen.  

[14] Pascal führt hier Jansenius an (Augustinus, Abhandlung De statu purae naturae, II, 8), der darin seinerseits auf den 155. Brief des Heiligen Augustinus verweist. Die Anhänger Augustinus‘ machen sich hier über den Stoizismus lustig, der behauptet, daß der Weise das Glück in seiner eigenen Tugend finde, es indessen aber nicht unterläßt, ihm den Freitod zu gestatten, ja sogar zu empfehlen.

[15] Siehe Sankt Augustinus, Sermon 306, 3, Nr. 3.

[16] Vgl. Fragment Nr. 180 und Sankt Augustinus, Der freie Wille, III, 8, Nr. 22-23.

[17] Aufsätze, III, 13, S 1066: „Die Vervielfachung all unserer ausgesonnenen Möglichkeiten wird nicht an jene Vielfalt von Beispielen heranreichen. Fügt ihnen gleich das Hundertfache hinzu: es wird trotzdem nicht eintreffen, daß sich unter den kommenden Begebenheiten irgendeine befindet, die, aus all jener großen Anzahl tausender ausgewählter und verzeichneter Beispiele, ein Beispiel antrifft, mit dem sich diese Begebenheit so genau verknüpfen und verbinden ließe, daß dabei nicht irgendein Umstand oder Unterschied verbliebe, der eine unterschiedliche Erwägung des Urteiles erforderte.“ 

[18] Der Aufsatz III, 13 von Montaigne trägt den Titel Über die Erfahrung. Es heißt dort namentlich: „Die Vernunft hat so viele Formen, daß wir nicht wissen, welcher wir uns bedienen sollen: die Erfahrung hat ihrer nicht weniger. Die Folgerung, welche wir aus der Ähnlichkeit von Begebenheiten zu ziehentrachten, ist wenig sicher, da diese niemals übereinstimmen“ (S 1065); „jedes Beispiel hinkt, und das Verhältnis, das die Erfahrung liefert, ist stets unzulänglich und unvollkommen“ (S 1070). 

[19] Montaigne geht in der Apologie des Raimundo Sabunde die Unzahl von „alten, menschlichen Ansehungen, die Religion betreffend“ durch (Aufsätze, II, 12, S 513): Platon „macht die Welt, den Himmel, die Gestirne, die Erde und unsere Seelen göttlich“ (S 515); andere „verehrten die Schlange, den Hund und den Ochsen“ (S 516); noch andere haben Dingen wie „der Sinnenlust, Betrug, Tod, Neid, Alter, Elend, der Furcht, dem Fieber, dem Unglück und anderen Gebrechen unseres vergänglichen und schwächlichen Lebens“ Göttlichkeit zugebilligt (S 517). Die Verirrungen des Götzendienstes sind insbesondere durch die christlichen Autoren der Antike aufgezeigt worden, die ein noch beharrliches Heidentum zu bekämpfen hatten. Pascal konnte jene Kritiken, ja Schmähschriften des Heiligen Augustinus über diesen Punkt nicht übergehen (siehe insbesondere Die wahre Religion, XXXVII, 68 und das Vierte Buch aus Über den Gottesstaat).   

[20] Siehe Fragment Nr. 178.

[21] Diese zwei Prämissen finden sich beim Heiligen Augustinus in seinem Werk Die Gebräuche der Kirche, XXVI, 49 bzw. III, 5.

[22] Diese Abkürzung befindet sich am Anfang der Fragmente Nr. 155, 182 und 274. Man nimmt üblicherweise an, daß diese Anfangsbuchstaben „An Port-Royal“ bedeuten und daß jene Fragmente, die diesen Titel tragen, von Pascal unternommene Aufzeichnungen in Hinblick auf eine im Jahre 1658 festgesetzte Konferenz in Port-Royal sind, in welcher er die weiten Umrisse seines apologetischen Entwurfes enthüllt haben soll. Man hätte daher in Fragment Nr. 182, dem umfangreichsten unter den dreien, eine Art „fragmentarisches Schema der Apologie“ (J. Mesnard). Ohne die Authentizität der Konferenz ferner in Frage zu stellen, bezweifelt Ph. Sellier seinerseits die Hypothese dieser Entstehungsart für die in Frage kommenden Fragmente.

[23] Die Stoiker sind Verblendete, die nicht allein glauben, daß der Mensch sich aus eigener Kraft „heilig, zum Freund und Vertrauten Gottes“ machen kann, sondern daß „die Seele ein Teil der göttlichen Substanz ist“ (Pascal, Gespräch mit M. de Sacy, S 98). Vgl. Fragment Nr. 683: „Ihr könnt ihm ähnlich werden.“   

[24] Die Pyrrhoniker und die Epikureer.

[25] Aufsätze, II, 12, S 518:„Mahomet verheißt den Seinen ein gleichsam tapeziertes Paradies, geschmückt mit Gold und Edelsteinen, voll mit Mädchen (wörtlich: Huren) von außerordentlicher Schönheit, von Weinen und einzigartigen Speisen.“ 

[26] Diese augustinische Stammtafel des menschlichen Elends wird im 17. Jhdt. zusammenfassend im Gespräch über die Wiederherstellung des inneren Menschen von Jansénius dargestellt (übersetzt von A. d’Andilly, Paris 1642).

[27] Es handelt sich hier um die Weisheit Gottes, wie sie sich nach dem biblischen Vorbild der Sprichwörter (I, 20-33; VIII, 1-36; IX, 3-6) und im Buch Ecclesiasticus (Jesus Sirach, XXIV, 1-22) äußert.

[28] Siehe Abschnitt XV, insbesondere die Fragmente Nr. 222 u. 225.

[29] Siehe Fragment Nr. 258. Adam ist „das Symbol dessen, der kommen mußte“ (Paulus, Zitat in Fragment Nr. 489), nämlich Jesus-Christus, und Jesus-Christus ist gleichsam der neue Adam, der die Sünde des ersten loskauft.

[30] Siehe Fragment Nr. 17.

[31] Siehe Fragment Nr. 680.

[32] Wenn der Raum bis ins Unendliche teilbar ist, können ein unendlicher und ein endlicher Raum gleich viele Teile enthalten: eine Unendlichkeit. Siehe D. Descotes, „Unendliche Räume gleichen dem endlichen“ in der Sammlung Das Große und das Kleine, Clermont-Ferrand, CRDP, 1990, S 41-67.

[33] Die Gnade.

[34] Er hat ein Gleichgewicht in jener Erkenntnis geschaffen, die man von ihm erlangen kann.

[35] Jene in Klammern befindliche Stelle wurde von Pascal in den Abschnitt XIX übernommen, wo sie als Fragment Nr. 274 ausgeführt ist.

[36] Beginn der künftigen Apologie, wenn die Reihenfolge der betitelten Akten verbindlich ist; Beginn ihres zweiten Teiles, wenn diese Reihenfolge systematisch ist: nach den Betrachtungen über die menschliche Natur (anthropologischer Teil) beginnt Pascal seine Beweisführung über die Wahrheit des Christentums (theologischer Teil).

[37] Kohelet (Prediger oder Ecclesiastes), III, 18-20: „Ich sprach bei mir selbst – der Menschen wegen, damit Gott sie prüfe und damit sie sehen, daß sie nur Vieh sind an und für sich: Wahrlich, das Los der Menschen und das Los des Viehs – ein und dasselbe Los haben sie! Wie jenes stirbt, so sterben diese. Denselben Odem haben sie alle, und einen Vorrang des Menschen vor dem Vieh gibt es nicht. Ja, alles ist Windhauch!“



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