1616 (?). Heirat von Étienne Pascal und Antoinette Begon.
1620. Jänner: Taufe von Gilberte Pascal.
1623. 19. Juni: Geburt von Blaise Pascal zu Clermont, rue des Gras.
1625. 5. Oktober: Geburt von Jacqueline Pascal.
1626. Tod von Pascals Mutter.
1631. November: Étienne Pascal verläßt Clermont, um sich mit seinen Kindern in Paris niederzulassen.
1632. 1. Jänner: die Familie Pascal übersiedelt in die rue de la Tixanderie.
1633. Étienne Pascal verkauft sein Haus in der rue des Gras.
1634. Étienne Pascal verkauft sein Amt als Zweiter Präsident am cour des aides (Steuergerichtshof) zu Montferrand an seinen Bruder Blaise.
16. April: die Familie Pascal übersiedelt in die rue Neuve-Saint-Lambert.
1635. 24. Juni: die Familie übersiedelt in die rue Brisemiche, unweit der Kirche Saint-Merri.
Erstes Auftreten des wissenschaftlichen Genies von Blaise, der alleine den 32. Lehrsatz von Euklid erschließt.
1638. Étienne Pascal protestiert gegen die Nichtbezahlung der Mieten für das Hôtel de Ville und muß sich verstecken, um der Bastille zu entgehen.
1639. April: Étienne Pascal findet wieder Gnade bei Richelieu.
1640. Jänner: Étienne Pascal erreicht Rouen, wo er durch die Zentralgewalt nach dem Aufstand der „Barfüßermönche“ zum Steuerkommissär bestellt worden ist. Blaise veranlaßt zu Paris den Druck seiner Abhandlung über die Kegelschnitte, anschließend zieht er im Frühjahr zu seinem Vater.
1642. Pascal beginnt mit der Konstruktion seiner Rechenmaschine.
1645. Pascal beendet die Feinabstimmung seiner Maschine und widmet diese dem Kanzler Séguier.
1646. Jänner-März: nach einem Unfall wird Étienne Pascal von den Brüdern Deschamps gepflegt, welche die Familie mit den frommen Werken von Port-Royal bekannt machen. Erste „Bekehrung“ Pascals.
Herbst: Pascal wiederholt das Experiment von Torricelli über die Leere.
1647. Beginn: Pascal tritt gegen Jacques Forton, den Herrn von Saint-Ange, einen ehemaligen Kapuziner, auf, der bezichtigt wird, der Häresie verdächtige Thesen zu verfechten, und erwirkt diesbezüglich einen Widerruf.
Er erkrankt.
Sommer: Pascal kehrt in der Begleitung von Jacqueline zur Erholung nach Paris zurück.
23.-24. September: Zusammentreffen mit Descartes.
Oktober: Pascal veröffentlicht seine Neuen Experimente, die Leere betreffend, und antwortet auf Pater Noël, den jesuitischen Rektor des Kollegiums Clermont zu Paris, der eine aristotelisch-kartesianische Physik vertritt.
15. November: Brief an seinen Schwager Florin Périer in Hinblick auf das Experiment am Puy de Dôme. Verbindungen von Blaise und Jacqueline mit Port-Royal.
1648. Februar: Pascal verfaßt seinen Brief an Monsieur Le Pailleur (gegen Pater Noël).
Juli: Étienne Pascal kehrt nach Paris zurück.
19. September: Florin Périer führt das Experiment am Puy de Dôme durch.
Oktober: die Familie Pascal übersiedelt in die rue de Touraine. Pascal veröffentlicht seine Abhandlung vom großen Experiment über das Gleichgewicht der Flüssigkeiten.
1649. 22. Mai: Bewilligung der Rechenmaschine. Angesichts der Ereignisse der Fronde kehrt die Familie Pascal nach Clermont zurück.
1650. November: die Familie Pascal kehrt nach Paris zurück.
1651. Frühjahr: Pascal arbeitet an einer Abhandlung über die Leere, wovon nur das Vorwort und einige Fragmente erhalten sind.
Sommer: Briefwechsel Pascals mit Monsieur de Ribeyre.
24. September: Tod von Étienne Pascal.
17. Oktober: Brief Pascals über den Tod seines Vaters.
25. Dezember: Pascal läßt sich in der rue Beaubourg nieder.
1652. 4. Jänner: Jacqueline tritt in das Kloster Port-Royal zu Paris ein.
April: Konferenz Pascals über die Rechenmaschine und über die Leere bei der Herzogin von Aiguillon: es ist dies seine „weltliche Periode“.
26. Mai: Jacqueline nimmt den Schleier und wird Ordensschwester.
Juni: Brief an Eure Durchlaucht Königin von Schweden.
Oktober: Pascal geht nach Clermont.
1653. Mai: Rückkehr Pascals nach Paris. Am 31. Mai verurteilt Papst Innozenz X. in der Bulle Cum occasione jene fünf Jansenius zugeschriebenen Lehrsätze.
4. Juni: Schenkung Pascals an Port-Royal zugunsten von Jacqueline, nach lebhaften Diskussionen zwischen Bruder und Schwester.
5. Juni: Ablegung des Ordensgelübdes von Jacqueline im Kloster Port-Royal zu Paris, auf den Namen Schwester Jacqueline de Sainte-Euphémie.
Sommer: engere Freundschaft mit dem Herzog von Roannez; Zusammentreffen mit den „Freidenkern“ Méré und Miton.
1654. Frühjahr-Sommer: lebhafte wissenschaftliche Betätigung. Pascal erstellt in einer Widmung An die berühmte mathematische Akademie zu Paris eine Liste seiner laufenden Arbeiten. Er beendet die Abhandlungen über das Gleichgewicht der Flüssigkeiten und über die Schwere der Luftmasse, er unterhält einen Briefwechsel mit Fermat über die „Spielregeln“ und besorgt den Druck der Abhandlung vom arithmetischen Dreieck.
September: Pascal offenbart Jacqueline seine innerliche Abkehr von den weltlichen Geschäften.
1. Oktober: Pascal läßt sich in der rue des Francs-Bourgeois Saint-Michel nieder.
23.-24. November: Nacht des Mémorials („Gedenkschrift“), welches die zweite „Bekehrung“ Pascals bezeichnet.
1655. Jänner: Pascal hält sich in Port-Royal des Champs auf. Gespräche mit M. de Sacy – dem Beichtvater der Ordensbrüder –, von denen man später eine Rekonstruktion in den Mémoiren Fontaines finden wird.
Im Verlauf des Jahres: mögliche Phase der Niederschrift eines Abrisses über das Leben Jesu-Christi.
Herbst: möglicher Zeitpunkt des Traktätchens Vom geometrischen Geist und Beginn der Schriften über die Gnade.
1656. Jänner: erster Provinzialbrief, datiert mit dem 23. Jänner.
März: möglicher Zeitpunkt der Unterbrechung der Schriften über die Gnade. Am 24. März das „Wunder vom Heiligen Dorn“: Marguerite Périer, die Nichte und Patentochter Pascals, wird durch die bloße Berührung eines Reliquienschreines, der einen Dorn von der Dornenkrone Christi enthält, von einer Furunkel am Tränengang geheilt. Dieser Punkt bezeichnet für Pascal den Beginn einer Betrachtung über die Wunder, die sich allmählich zu einem Projekt der Apologie der christlichen Religion entwickeln wird.
8. Juni: kanonische Zeugenschaft Pascals über das Wunder vom Heiligen Dorn.
September: Beginn des Briefwechsels mit Fräulein von Roannez, der Schwester des Herzogs.
1657. Februar: Ende des Briefwechsels mit Fräulein von Roannez. Der Jesuitenpater Lingendes stellt in seinen Predigten über die Wunder indirekt das Wunder vom Heiligen Dorn in Frage. Pascal bezieht sich in den Fragmenten 419 und 442 auf diese Predigt (die gesammelten Fragmente in den Abschnitten XXX-XXXI-XXXII mit dem Titel Wunder zählen zu den ältesten der Pensées).
März: am 11. März wird dem König die Bulle Ad sacram vorgelegt, welche die Verurteilung der fünf Lehrsätze des Jansenius wiederholt und genau definiert. Am 24. März Beendigung des achtzehnten und letzten Provinzialbriefes.
Ende Mai: Vorbereitung eines neunzehnten Provinzialbriefes (siehe Fragment Nr. 747), der jedoch nicht vollendet wird. Mit dem Ende dieses Unternehmens kann sich Pascal nun seinem apologetischen Projekt widmen, das von nun an weit über die bloße Problematik des Wunders hinausgeht.
Im Verlauf des Jahres: mögliche Phase der Abfassung der Schrift über die Bekehrung des Sünders und des Vergleiches der Christen der Anfangszeit mit den Christen von heute.
Ende Oktober: Pascal erfährt, daß die Provinzialbriefe auf den Index gesetzt wurden. Seine diesbezügliche Reaktion wird in Fragment Nr. 746 näher ausgeführt.
1658. Jänner: Schmähschrift an die Pfaffen zu Paris und Beginn des Unternehmens gegen die Apologie zugunsten der Kasuisten von Pater Pirot, woran Pascal sehr lebhaften Anteil nehmen wird.
Frühjahr: Konferenz Pascals zu Port-Royal, wo er den Plan seiner Apologie der christlichen Religion (vgl. die Akte A. P. R. [=An Port Royal]) enthüllt haben soll. Eine große Anzahl der Fragmente sind bereits verfaßt. Ph. Sellier datiert deren Zuschnitt und Reihenfolge etwa um den Juni: siebenundzwanzig betitelte Akten sollten erstellt werden, ebenso wie sieben gesonderte Abschnitte – XXIX bis XXXV – woraufhin sich ein neuer Schritt der Dokumentation und der Redaktion eröffnen sollte (für J. Mesnard erfolgt die Zusammenstellung der betitelten Akten nicht vor dem Herbst des Jahres 1660). Am 11. Juni, Fünfte Schrift über die Pfaffen zu Paris. Im selben Monat, Aufruf Pascals zum Wettstreit um die Zykloide.
1659. Februar: Briefe von A. Dettonville (Pseudonym Pascals), welche die Lösung der Probleme um die Zykloide und mehrere damit verbundene, mathematische Abhandlungen zum Gegenstand haben. Die Krankheit zwingt Pascal, seine geistige Tätigkeit bis zum September des Jahres 1660 zu unterbrechen.
November (?): Gebet an Gott, den rechten Gebrauch der Krankheiten zu erflehen. (Hypothese von Ph. Sellier; J. Mesnard: Herbst 1660).
1660. Februar: Datum der Niederschrift von Fragment Nr. 616.
Mai-September: Aufenthalt Pascals in der Auvergne bei seiner Schwester Gilberte Périer. Aus dieser Periode stammt das Fragment Nr. 622. Am 10. August, Brief Pascals an Fermat.
Herbst: Pascal, zurück in Paris, arbeitet erneut eifrig an seiner Apologie. Aus dieser Periode stammen die Fragmente Nr. 649 und 650.
Ende des Jahres: mögliches Entstehungsdatum des Gespräches über den Zustand der Mächtigen.
1661. Frühjahr: Beginn der durch die Herrschaftsgewalt ins Werk gesetzten Maßnahmen, Port-Royal zu zwingen, das Formular zur Verurteilung von Jansenius zu unterzeichnen.
Die Familie Périer läßt sich in Paris nieder.
4. Oktober: Tod von Jacqueline Pascal.
Ende des Jahres: Pascal bringt sich in Gegensatz zu Arnauld und Nicole, welche er als zu nachgiebig in Hinblick auf die Unterzeichnung des Formulares bezeichnet.
1662. Februar: Pascal zieht sich von den Kontroversen rings um das Formular zurück und verwendet die größten Bemühungen auf seine Apologie.
März: Inbetriebnahme der „carrosses à cinq sols“ (Fünfkreuzerkutschen), die als erstes öffentlich-urbanes Transportunternehmen gelten und auf das Betreiben Pascals und des Herzogs von Roannez gegründet werden.
29. Juni: da der Gesundheitszustand Pascals sich verschlimmert, veranlaßt er seine Überführung zu seiner Schwester Gilberte in die rue des Fossés-Saint-Marcel, bei der Pfarrei Saint-Étienne-du-Mont.
3. August: Pascal verfaßt sein Testament.
17. August: sein Zustand verschlimmert sich weiter; er empfängt die Heilige Kommunion und die Letzte Ölung.
19. August: Tod Pascals um ein Uhr nachmittags.
21. August: um zehn Uhr vormittags, Begräbnis Pascals vor einem vermutlich beachtlichen Trauerbeistand und Beisetzung in der Kirche Saint-Étienne-du-Mont.
Ende des Jahres: die Familie Périer veranlaßt die Abschrift der Originalfragmente der Pensées in Hinblick auf deren Veröffentlichung. Gilberte verfaßt Das Leben des Monsieur Pascal (veröffentlicht 1684).
1666. 27. Dezember: Florin Périer, der Schwager Pascals, erhält das Veröffentlichungsrecht für die Ausgabe der Fragmente und Betrachtungen … über verschiedene Gegenstände.
1667-1668. Vorbereitung zur Ausgabe der Pensées. Filleau de La Chaise verfaßt sein Gespräch über die Pensées von Monsieur Pascal (veröffentlicht 1672), welches gleichsam als eine Nacherzählung jener Konferenz dargestellt wird, im Verlaufe welcher Pascal die weiten Umrisse seiner Apologie enthüllt haben soll (siehe das Jahr 1658).
1669. Juli-August: Zusendung einer der offiziellen Ausgabe vorangehenden Approbations-Ausgabe der Pensées an verschiedene Theologen zum Zwecke der Billigung.
1670. 2. Jänner: Beendigung des Druckes der Betrachtungen von Monsieur Pascal über die Religion und über einige andere Gegenstände, die nach seinem Tod unter seinen Papieren vorgefunden worden sind, in Paris bei Guillaume Desprez. Es handelt sich dabei um die von Port-Royal unternommene Originalausgabe der Pensées. Der Erfolg ist so überwältigend, daß man jene innerhalb desselben Jahres drei Mal wiederveröffentlichen muß. Der Ausgabe geht ein Vorwort von Étienne Périer, des Neffen Pascals, voran, der jene Konferenz, die sein Oheim „zehn oder zwölf Jahre“ zuvor gehalten hat, auf seine Weise wiederspiegelt.
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